Alkohol bei Histamin-Intoleranz? [Ratgeber mit Liste]

Junge Frau mit Kopfschmerzen und einem Glas Rotwein in der Hand, dazu ein Schild mit der Aufschrift "Histamin" - Alkohol bei Histamin-Intoleranz (histaminta.de)
Schon ein Glas Wein kann bei Histamin-Intoleranz unangenehme Folgen haben.

Zum Essen, im Urlaub oder auf einer Party, Alkohol gehört wie selbstverständlich dazu – das macht es für Menschen mit Histamin-Intoleranz nicht gerade leichter. Denn egal ob Bier, Wein, Sekt oder Schnaps: Alkohol kann bei einer Histamin-Unverträglichkeit besonders unangenehme Folgen haben. Da jeder unterschiedlich stark auf histaminhaltige Lebensmittel reagiert, sollte man seine eigene Verträglichkeitsschwelle vorsichtig austesten. Oder besser ganz darauf verzichten.

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Symptome durch Alkohol bei Histamin-Intoleranz

Alkohol blockiert das Enzym Diaminoxidase (DAO), das für den Abbau von Histamin und anderen biogenen Aminen im Körper verantwortlich ist. Dazu wirkt Alkohol als Histaminliberator. Diese Nahrungsmittel sorgen dafür, dass in Zellen gespeichertes Histamin freigesetzt wird. Da biogene Amine und Histamin über den gleichen Stoffwechselweg abgebaut werden, kommt es zu einer Konkurrenzsituation, und der Körper kann Histamin nicht mehr in ausreichender Menge abbauen. Hinzu kommt bei Getränken: Der Körper kann das Histamin schneller aufnehmen, weil keine Aufspaltung wie in fester Nahrung notwendig ist.

Außerdem weitet Alkohol die Blutgefäße, belastet die Leber und macht die Darmwand durchlässiger, was wiederum die Aufnahme von Histamin im Darm verstärkt. Starke Kopf- und Magenschmerzen, Kreislauf-Probleme, Schwindel oder Müdigkeit können die Folge sein. Kommen auch noch histaminreiche Speisen hinzu, wird der Körper regelrecht mit Histamin geflutet und die Symptome treten besonders heftig auf.

Frontale Ansicht auf verschiedene  Alkoholsorten, Wein, Sekt, Champagner, Bier, Likör, Bier und Cocktails auf einem Bartisch, freigestellt (histaminta.de)

Welcher Alkohol enthält am meisten Histamin?

Wie gut man Alkohol verträgt, hängt davon ab, wie histaminbelastet der Körper bereits ist. Das heißt: Wer schon seit Tagen vermehrt histaminreiche Lebensmittel gegessen hat, bekommt durch den Alkoholgenuss weitaus größere Probleme als jemand, der kaum Histaminhaltiges auf dem Speisezettel hatte.

Bei Histamin-Intoleranz sollte man auf Alkohol verzichten, der einen hohen Histamingehalt hat. Dazu gehört vor allem Rotwein, Sekt, Champagner, Weizenbier, Liköre und Weinbrand. Auch Weißwein zählt dazu, aber es gibt auch Weinsorten, die histaminarm sind.

Welcher Alkohol enthält am wenigsten Histamin?

Wer zum Beispiel auf einer Party nicht gänzlich abstinent feiern will, sollte bei einer Histamin-Intoleranz eher auf untergärige Biere, histaminarme oder histaminfreie Weine oder auf klare Spirituosen wie Wodka, hellen Rum oder Gin zurückgreifen.

Verträglichkeit verschiedener Alkoholsorten bei Histamin-Intoleranz (besser verträglich, gelb hinterlegt / schlecht verträglich, rot) - Grafik (histaminta.de)
Besser verträgliche (links) und unverträgliche Alkoholsorten bei Histamin-Intoleranz.

Liste histaminarme Biere

Bei Bieren gibt es erhebliche Unterschiede. Der Histamingehalt hängt besonders vom Herstellungsverfahren ab. Hefestämme und Gärtemperatur entscheiden darüber, ob das Bier unter- oder obergärig ist. Untergärige Biere sind relativ histaminarm und dadurch verträglicher für Menschen mit einer Histamin-Intoleranz.

Untergärige / histaminarme Biere:

  • Export / Exportbier
  • Pils / Bier nach Pilsner Brauart
  • Helles / helles Lager / helles Bier / Münchner Helles
  • Lagerbier / Lager
  • Märzen
  • Dunkles / Münchner Dunkles
  • Schwarzbier

Ein Beispiel für ein vergleichsweise histaminarmes und verträgliches Bier ist Lammsbräu, glutenfrei (Bio).

Obergärige Biere wie Altbier, Kölsch, Weizenbier und Hefeweizen, Kellerbier, Zwickel oder Berliner Weiße sollte man bei einer Histamin-Intoleranz eher meiden.

Alkoholfreie Biere sind keine Alternative bei einer Histamin-Unverträglichkeit. Auch sie enthalten Histamin.

Welche Weine sind histaminarm?

Der Histamingehalt von Weinen schwankt sehr und ist abhängig von dem Herstellungsverfahren, den Lagerbedingungen, dem Alter und von möglichen mikrobiologischen Verunreinigungen.

Generell gilt: In Weißwein steckt deutlich weniger Histamin als in Rotwein. Auch sind jüngere Weine in der Regel die bessere Wahl, da ihr Histamingehalt geringer ist.

Es gibt Anbieter, die sich auf die Herstellung von histaminfreien Weinen spezialisiert haben. Bei Weißweinen schmälert dies nicht die Qualität, da hier das Histamin für den Geschmack unwichtig ist. Anders verhält es sich mit roten Weinen: Dort wird das Histamin nachträglich durch Verfahren reduziert, wodurch auch Geschmacksträger teilweise mit entfernt werden.

Histaminarme Weine gibt es zum Beispiel beim Weingut Weiss.

Welchen Einfluss hat die Hefe auf den Histamingehalt?

Hefe spielt nicht nur bei der Herstellung von Backwaren eine entscheidende Rolle. Auch beim Brauen von Bier oder bei der Herstellung von Wein und Sekt sind spezielle Hefestämme im Einsatz.

Hefe verstoffwechselt vor allem kurzkettige Zucker, entweder zu Kohlendioxid oder Alkohol. Entscheidend dabei ist, ob die Umgebung Sauerstoff enthält oder nicht. Viele mit Hefe fermentierte Lebensmittel wie Bier, Wein oder Sekt enthalten Histamin und andere biogene Amine. Die Hefe an sich produziert kein Histamin und ist bei Histamin-Intoleranz erstmal kein Problem. Biogene Amine in fermentierten Lebensmitteln entstehen oft durch Verunreinigung oder Kontamination mit histaminbildenden Keimen (zum Beispiel bestimmten Milchsäurebakterien).

Hefeextrakt ist grundsätzlich ein Problem bei Histamin-Intoleranz. Denn Hefeextrakt wird durch eine enzymatische Aufspaltung von abgetöteten Hefezellen hergestellt. Dabei entstehen als Nebenprodukt hohe Mengen an biogenen Aminen. Biogene Amine werden über den gleichen Stoffwechselweg wie Histamin abgebaut. Dies führt zu einer Art Stau. Und das Histamin kann nicht mehr ausreichend abgebaut werden.

Hefeextrakt sollte man also bei einer Histamin-Intoleranz meiden.

Frontale Ansicht auf verschiedene  Alkoholsorten, Wein, Sekt, Champagner, Bier, Likör, Bier und Cocktails auf einem Bartisch, freigestellt (histaminta.de)

Was bereitet sonst noch Probleme?

Sulfite und Schwefeldioxid sind praktisch in jedem Wein enthalten. Aber auch in anderen Lebensmitteln. Wer häufiger Lebensmittel verzehrt, die Schwefel und Sulfite enthalten, kann nach einiger Zeit Unverträglichkeiten und Allergien gegen diese Stoffe entwickeln. Erst ab einem Gehalt von 10 mg/kg ist eine Angabe über den Sulfit- und Schwefelgehalt auf der Verpackung verpflichtend. Im Wein eingesetzt, sollen sie diesen haltbarer machen und eine unerwünschte Gärung verhindern. Hier erfährst du, welche Lebensmittel Sulfit enthalten (LGL Bayern).

Die Symptome einer Sulfit-Unverträglichkeit sind die der Histamin-Intoleranz sehr ähnlich. So gehören Kopfschmerzen, Magen-Darmprobleme und Hautirritationen ebenfalls zu den typischen Beschwerden. Ein Antihistaminikum sorgt bei starken Problemen für Linderung, da Antihistaminika die Ausschüttung von Histamin im Körper verhindern.

Der Weinreiniger von Üllo* soll u.a. Sulfite wirksam herausfiltern. Wie erfolgreich er tatsächlich filtert, konnten wir beim Ausprobieren natürlich nicht überprüfen. Aber unser erster Eindruck war gut, und auch die Kundenbewertungen sind positiv.

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Auch Zusatzstoffe wie Konservierungs- oder Farbstoffe können mit der Zeit eine Unverträglichkeit oder Allergien auslösen. Zusatzstoffe sind in Likören, Limonaden, Cocktails und (alkoholischen) Mischgetränken enthalten und sorgen für deren Haltbarkeit. Alle Lebensmittelzusatzstoffe sind mit E-Nummern gekennzeichnet. Hier findet Ihr eine Liste der in der EU zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe.

Wie wird Alkohol bei Histamin-Intoleranz besser vertragen?

Gerade bei einer Feierlichkeit möchte man zumindest anstoßen können. Hierbei gibt es für Menschen mit Histamin-Intoleranz ein Paar Dinge zu beachten.

9 essentielle Tipps für den Umgang mit Alkohol

  1. Alkohol wird in kleinen Mengen sehr viel besser vertragen.
  2. Wenn kein histaminarmer Wein oder histaminarmes Bier zu Verfügung steht, kann man auch klare Spirituosen mit einem verträglichen Saft oder Wasser mischen.
  3. Zwischendurch viel Wasser trinken, da Wasser die Freisetzung von Histamin verlangsamt.
  4. Alkoholische Getränke nicht zu Mahlzeiten trinken, da sich sonst der Histamingehalt im Körper besonders schnell erhöht.
  5. Alkoholische Getränke nicht auf nüchternen Magen zu sich nehmen, da so der Körper den Alkohol direkt verstoffwechseln kann und das Histamin im Körper schnell freigesetzt wird.
  6. Warme alkoholische Getränke wie Glühwein, Lumumba oder Jagertee meiden, da sie in der Regel gar nicht vertragen werden.
  7. Auf alkoholische Getränke verzichten, die einen langen Reifungsprozess haben, da diese im Vergleich mehr Histamin enthalten.
  8. Eine vorherige Einnahme von Tabletten wie DAOSin*, die Enzyme zum Abbau von Histamin enthalten, kann die Symptome verhindern oder minimieren.
  9. Antihistaminika können bei akuten Beschwerden die Symptome lindern.

Hilfe bei Histamin-Intoleranz

Am besten ist natürlich der komplette Verzicht auf histaminhaltige Lebensmittel, um die Symptome maximal abzuschwächen. Doch im Alltag ist es nicht immer möglich. Für solche Situationen gibt es Medikamente, die Histamin im Körper abbauen oder dessen Freisetzung verhindern.

Zur Linderung von Symptomen können Antihistaminika, die es als Nasensprays, Tabletten oder Augentropfen gibt, eingenommen werden.

Für den Abbau von Histamin ist das Enzym Diaminoxidase (DAO) zuständig. DAO wird im Darm gebildet. Bei einer Histamin-Intoleranz reicht die Menge an DAO nicht aus. Nahrungsergänzungsmittel wie DAOSiN* enthalten dieses Enzym und helfen beim Abbau von Histamin.
Warum DAO einnehmen bei einer Histamin-Intoleranz? Erfahre mehr…

Bei einer Histamin-Intoleranz besteht ein Ungleichgewicht im Körper. Um dieses Gleichgewicht wieder herzustellen, ist es hilfreich, Mineralstoffe und Vitamine einzunehmen, die bei der Diaminoxidase mitwirken.

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