Nicht nur an Ostern zählen Eier zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Rund 240 davon verspeist der Durchschnittsdeutsche pro Jahr – als Frühstücksei, Rührei, Spiegelei oder als Zutat in Backwaren und anderen verarbeiteten Lebensmitteln. Aber sind Eier auch verträglich bei einer Histamin-Intoleranz? Und welche Alternativen gibt es?

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Sind Eier histaminarm?
Eier bestehen aus dem Dotter (Eigelb) und dem umgebenden Eiklar (Eiweiß), das als natürliche Schutzhülle und Bakterienhemmer fungiert. Eigelb ist in der Regel gut verträglich bei einer Histamin-Intoleranz. Das Eiweiß hingegen zählte man lange Zeit zu den Histaminliberatoren. Das sind Substanzen, die Histamin im Körper freisetzen können. Allerdings gilt die Studie, auf der diese Annahme beruht, als umstritten. Denn sie stammt aus dem Jahr 1952 und wurde lediglich bei Katzen, Ratten und Hunden intravenös durchgeführt. Inzwischen geht man davon aus, dass zumindest gekochtes Hühnereiweiß, und damit auch gekochte Eier in Backwaren, unproblematisch sind.
Dennoch sind Eier mit etwas Vorsicht zu genießen. Sie enthalten wie Kaffee, Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Nüsse und Kohlgemüse relativ viel Schwefel. Manche Menschen reagieren darauf empfindlich. Außerdem steckt in Eiern eine Fettsäure, die als entzündungsfördernd gilt (Arachidonsäure). Daher sollten vor allem Patienten mit Autoimmunerkrankungen, z.B. Rheuma, und chronischen Entzündungen auf den Verzehr von Eiern verzichten. Zudem haben Eier ein erhöhtes Allergiepotential.
Wer keine Eier verträgt, sollte eine mögliche Ei-Allergie oder -Unverträglichkeit durch einen Allergologen abklären lassen.

Alternativen für Hühnerei-Allergiker und Veganer
Es gibt unterschiedliche Gründe auf Eier zu verzichten, etwa aufgrund einer Allergie, Unverträglichkeit oder bei einer vegetarischen bzw. veganen Ernährung. Die Alternativen sind rar gesät, aber es gibt sie:
- Eine beliebte Alternative zu normalen Eiern für Hühnerei-Allergiker sind Wachteleier. Zwei bis vier Wachteleier ersetzen ein Hühnerei.
- Einen 1:1-Ersatz zum Rühr- oder Spiegelei gibt es für Vegetarier und Veganer leider nicht, und von industriellen Ersatzprodukten sollte man lieber die Finger lassen. Aber zumindest in Backwaren können Eier relativ einfach ersetzt werden. Ein gutes Bindemittel für Kuchenteig, Brotteig oder Plätzchenteig geben eingeweichte Leinsamen und Chiasamen ab (dazu 1 EL Samen mit 3 EL Wasser mischen und quellen lassen). Zum Binden von Suppen, Saucen oder Desserts eignet sich Stärkemehl. 80 Gramm Apfelmus ersetzen in Rührteig ein Ei.
- Wer keine Eier essen möchte und auf Histamin verzichten muss, findet in zahlreichen Milchprodukten eine gute alternative Eiweißquelle, z.B. in Milch, Frischkäse, Mozzarella oder Quark. Auch jungen Gouda, Joghurt oder Fetakäse kann man ausprobieren. Pflanzliche Eiweißquellen für vegan lebende Menschen sind Leinsamen, Chiasamen, Dinkel, Reis, Kürbiskerne, Brokkoli, Karotten, Zucchini oder Kartoffeln.
Wie lange müssen harte und weiche Eier kochen?
Die Kochzeit von Eiern hängt vor allem von ihrer Größe ab. Diese ist praktischerweise auf dem Eierkarton aufgedruckt. Eier gibt es, ähnlich wie Kleidung, in S, M, L und XL. Die gängiste Größe ist M (entpricht einem Gewicht von 53 bis 63 Gramm). Daher geben wir in der Tabelle die Kochzeit für Größe M an:
Gewünschte Konsistenz | Kochzeit (Größe M) |
Weich gekocht (Eiweiß gestockt, Eigelb noch flüssig) | 4,5 Minuten |
Wachsweich gekocht (Eigelb noch leicht weich) | 7 Minuten |
Hart gekocht (Eigelb hart, Ei schnittfest) | 10 Minuten |
Ein Ei in Größe L benötigt eine etwa 30 Sekunden längere Kochzeit. Bei Größe S sind es 30 Sekunden weniger als bei Größe M. Kommt das Ei direkt aus dem Kühlschrank, kann es jeweils bis zu 1 Minute länger dauern. Wem das zu unsicher ist, der kann das Ei vor dem Kochen eine zeitlang bei Zimmertemperatur liegen lassen.

Wichtig außerdem:
- Eier mit einem Löffel vorsichtig ins sprudelnde Wasser legen und nach Ablauf der Garzeit mit dem Löffel wieder aus dem Wasser nehmen
- Ein wenig Essig im Kochwasser sorgt dafür, dass das Ei schneller gerinnt, falls die Schale platzt (Anstechen bringt hier – im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung – wenig)
- Das Abschrecken (unter kaltem Wasser abspülen) macht nur bei weichgekochten Eiern Sinn, damit das Eigelb nicht nachgart
9 hilfreiche Tipps zu Eiern bei Histamin-Intoleranz
- Eier sind in der Regel bei einer Histamin-Intoleranz kein Problem, sofern das Eiweiß gekocht oder gebraten ist. Allerdings haben Eier ein erhöhtes Allergiepotential und enthalten viel Schwefel, weshalb sie nicht von jedem gut vertragen werden.
- Ein guter Ersatz für Hühnerei-Allergiker sind Wachteleier. Vegetarier und Veganer können in Backwaren auf eingeweichte Lein- oder Chiasamen, auf Stärkemehl oder Apfelmus zurückgreifen, alternative Eiweißquellen sind z.B. Milch, Frischkäse, Mozzarella, Quark, junger Gouda, Mandeln (geringe Mengen), Lein-/Chiasamen, Dinkel, Reis, Kürbiskerne, Brokkoli, Karotten oder Kartoffeln.
- Eier schnell verbrauchen. Im Supermarkt hilft ein Frischecheck: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) minus 28 Tage ist das Legedatum. Rohe Eier, die in einem Glas Wasser auf den Boden sinken, sind noch frisch.
- Neben der Frische beim Einkauf unbedingt auf die Qualität achten: Bio ist besser als konventionell. Hühner von Bio-Erzeugern werden nicht so eng eingesperrt, haben ein natürlicheres Leben und bekommen nicht nur Mehl zu fressen.
- Das industrielle Töten der männliche Küken (Küken-Schreddern) meiden. Anbieter, welche die Aufzucht der männlichen Küken garantieren, findet man z.B. in den Verkaufsstellen der Bruderhahn Initiative Deutschland (BID).
- Möglichst Eier aus regionaler Herkunft kaufen, den Legebetrieb von einem Ei kann man über was-steht-auf-dem-ei.de abrufen.
- Auf Soleier (in Kochsalz eingelegte, hartgekochte Eier) bei einer Histamin-Intoleranz unbedingt verzichten.
- Menschen mit Autoimmunerkrankungen (z.B. Rheuma) und chronischen Entzündungen sollten den Verzehr von Eiern einschränken oder ganz darauf verzichten, denn die enthaltene Arachidonsäure gilt als entzündungsfördernd.
- In den Schalen von Hühnereiern stecken viele gute Inhaltsstoffe, vor allem Calcium, aber auch Mikronährstoffe wie Fluor, Kupfer, Eisen, Zink und Silicium. Daher macht es Sinn, die Eierschalen weiterzuverwenden: als Dünger, zur Schneckenabwehr, zum Basteln, für die Schönheit. Hier findest du Tipps zur Weiterverwendung von Eierschalen (Öko-Test-Magazin).
Unser Rezept für histaminarme Sauce Hollandaise
Hilfe bei Histamin-Intoleranz
Am besten ist natürlich der komplette Verzicht auf histaminhaltige Lebensmittel, um die Symptome maximal abzuschwächen. Doch im Alltag ist es nicht immer möglich. Für solche Situationen gibt es Medikamente, die Histamin im Körper abbauen oder dessen Freisetzung verhindern.
Zur Linderung von Symptomen können Antihistaminika, die es als Nasensprays, Tabletten oder Augentropfen gibt, eingenommen werden.
Für den Abbau von Histamin ist das Enzym Diaminoxidase (DAO) zuständig. DAO wird im Darm gebildet. Bei einer Histamin-Intoleranz reicht die Menge an DAO nicht aus. Nahrungsergänzungsmittel wie DAOSiN* enthalten dieses Enzym und helfen beim Abbau von Histamin.
Warum DAO einnehmen bei einer Histamin-Intoleranz? Erfahre mehr…
Bei einer Histamin-Intoleranz besteht ein Ungleichgewicht im Körper. Um dieses Gleichgewicht wieder herzustellen, ist es hilfreich, Mineralstoffe und Vitamine einzunehmen, die bei der Diaminoxidase mitwirken.
- Mit dem Enzym DiAminOxidase: DAOSiN unterstützt den körpereigenen Abbau von Histamin mithilfe DiAminOxidase
- Das magensaftresistente Nahrungsergänzungsmittel erhöht den DAO-Enzym-Gehalt im Dünndarm und hilft dem Körper dabei, Histamin abzubauen