Kaffee bei Histamin-Intoleranz? [Ratgeber]

Keine Frage: Das beliebteste Heißgetränk der Deutschen ist unumstritten Kaffee. Aber kann man den Muntermacher auch mit Histamin-Intoleranz ohne Bedenken konsumieren.

Lustiger Mann im Bademantel und mit einer Tasse Kaffee in der Hand und dazu eine Tafel mit Arzt Stetoskop und Aufschrift "Histamin", Illustration Grafik (histaminta.de)
Kann man Kaffee überhaupt noch trinken, trotz Histamin-Intoleranz?

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Kann ich bei Histamin-Intoleranz Kaffee trinken?

Menschen mit einer Histamin-Intoleranz sollten ihren Kaffee-Konsum möglichst reduzieren. Denn das enthaltene Koffein blockiert das Enzym Diaminoxidase (DAO), das für den Abbau von Histamin und anderen biogenen Aminen im Körper verantwortlich ist. Dazu wirkt Kaffee als Histaminliberator. Diese Lebensmittel sorgen dafür, dass in Zellen gespeichertes Histamin freigesetzt wird. Da biogene Amine und Histamin über den gleichen Stoffwechselweg abgebaut werden, kommt es zu einer Konkurrenzsituation, und der Körper kann Histamin nicht mehr ausreichend abbauen.

Obwohl die meisten Kaffeesorten kein Histamin enthalten, kann also Kaffee bei einer Histamin-Unverträglichkeit zu verstärkten Symptomen führen.

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Symptome nach Kaffeegenuss bei Histamin-Intoleranz

Die Symptome können bei jedem Menschen unterschiedlich sein, auch in ihrer Intensität. Das Koffein im Kaffee kann den Blutdruck erhöhen und regt die Darmtätigkeit an. Außerdem gelangt Säure in den Magen. Dadurch kommt es häufig zu Beschwerden wie Magenschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Kopfschmerzen. Die Liste an möglichen Symptomen ist lang.

Kaffeebohnen, freigestellt (histaminta.de)

Ist Kaffee überhaupt notwendig am Morgen?

Nach dem Aufstehen produziert unser Körper Hormone wie Cortisol und Adrenalin, die den Stoffwechsel anstoßen. Gleichzeitig kann der Körper zugeführtes Koffein kaum verarbeiten. Die Tasse Kaffee am Morgen erzielt also keinesfalls den gewünschten Effekt. Trinken Sie stattdessen zwei Gläser stilles Wasser! Denn über Nacht dehydriert unser Körper.

Um morgens gut in Schwung zu kommen, braucht es also kein Koffein. Frische Luft, Wasser und etwas Bewegung wecken die Lebensgeister.

Zu jeder Tasse Kaffee sollte man ein Glas stilles Wasser trinken. (histaminta.de)
Wer auf Kaffee nicht verzichten möchte, sollte zu jeder Tasse ein Glas stilles Wasser trinken. Wasser verlangsamt die Freisetzung von Histamin im Körper.

Welcher Kaffee enthält am wenigsten Histamin?

Espresso ist oft besser verträglich als ein normaler Filterkaffee. Denn Espresso enthält im Vergleich weniger Koffein und weniger Säure.

Hier findest du Informationen zu säurearmem Kaffee / Espresso (Espresso International).

Wer seinen Kaffee gerne mit Milch trinkt, sollte frische Milch verwenden. In H-Milch steckt deutlich mehr Histamin. Milchalternativen wie Soja-, Hafer-, Reis- oder Dinkeldrinks sind in den meisten Fällen stark verarbeitet und können aus diesem Grund ebenfalls problematisch sein. Daher sollte man vorsichtig austesten, was der eigene Körper am besten verträgt. Sojamilch fällt aufgrund des hohen Histamingehalts von vorneherein weg. Bio-Kokosmilch gilt als histaminfrei und sehr bekömmlich. Ansonsten ist Hafermilch (mit wenig Zusätzen) eine gute Option.

Als Faustregel gilt: Zu jeder Tasse Kaffee ein Glas stilles Wasser trinken. Nicht ohne Grund bekommt man in einem guten Caféhaus ein Glas Wasser zum Kaffee serviert. Wasser wirkt wie ein natürliches Antihistaminikum. Es verlangsamt die Freisetzung des Histamins im Körper.

Künstliche Süßstoffe wie Aspartam gilt es, unbedingt zu vermeiden. Sie verzögern den Histamin-Abbau. Auch Toppings wie Kakaopulver oder Aromasirup sind bei einer Histamin-Intoleranz nicht zu empfehlen.

Kaffeebohnen, freigestellt (histaminta.de)

Entkoffeinierter Kaffee bei Histamin-Intoleranz

Wer auch ohne Koffeinschub auskommt, sollte auf koffeinfreien Kaffee umsteigen. Denn geschmacklich kann dieser gut mithalten. Koffeinfreier Kaffee enthält kein Histamin. Wir empfehlen den etwas teureren entkoffeinierten Bio-Kaffee. Denn im Gegensatz zur konventionellen Variante kommen keine chemischen Lösungsmittel zum Einsatz.

Bei Getreidekaffees (zum Beispiel Caro-Kaffee) sollte man genau hinschauen: Zwar sind sie ebenfalls koffeinfrei, allerdings sind oft Gerste, Malz und Roggen enthalten, die bei einer Histamin-Intoleranz nicht auf den Speisezettel gehören. Dinkelkaffee enthält die genannten Getreidearten nicht und kommt als Alternative infrage. Da Dinkelkaffee Gluten enthält, sollte man aber auch hier mögliche Unverträglichkeiten im Auge behalten.

Eine weitere Alternative ist Zichorienkaffee, auch Chicorée-Kaffee* genannt. Er besteht aus gerösteten und gemahlenen Wurzeln der Wurzelzichorie. Wichtig dabei: Chicorée-Kaffee am besten pur kaufen und nicht als Teil von Kaffee-Ersatz-Mischungen, in denen häufig auch Roggen oder Gerste steckt.

Alternativen zu koffeinhaltigem Kaffee bei Histamin-Intoleranz, von gut verträglich (grün hinterlegt) bis schlecht verträglich (rot) - Grafik
Kaffee-Alternativen bei Histamin-Intoleranz – von gut bis schlecht verträglich.

Energy-Drinks und weitere Histamin-Fallen

Auf der Suche nach wachmachendem Ersatz für Kaffee greifen viele zu anderen koffeinhaltigen Getränken wie Cola, Energy-Drinks oder Teesorten wie Schwarzem Tee, Grünem Tee, Mate- und Chai-Tee. Durch das enthaltene Koffein rufen sie die gleichen Symptome wie Kaffee hervor und sind daher keine guten Alternativen.

Kaffee-Ersatz: Auch Ingwer wirkt belebend

Ingwertee enthält kein Koffein. Als Hausmittel hilft er gegen Übelkeit und hat eine belebende Wirkung. Ingwer ist bei Histamin-Intoleranz in kleineren Mengen verträglich. Allerdings sollte man nicht zu viel davon trinken.

Zubereitung: Ein kleines Stück Ingwer (in Bio-Qualität) waschen (nicht schälen), in dünne Scheiben schneiden oder raspeln, mit heißem Wasser übergießen und etwa zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen.

7 wichtige Tipps zu Kaffee-Konsum bei Histamin-Intoleranz

  1. Kaffee-Konsum bei einer Histamin-Intoleranz möglichst reduzieren. Espresso enthält im Vergleich zu normalem Kaffee weniger Koffein und weniger Säure.
  2. Zu jeder Tasse Kaffee ein Glas stilles Wasser trinken. Wasser wirkt wie ein natürliches Antihistaminikum. Es verlangsamt die Freisetzung des Histamins im Körper.
  3. Um morgens gut in Schwung zu kommen, braucht es nicht unbedingt Koffein – auch frische Luft, Wasser und etwas Bewegung wecken die Lebensgeister.
  4. Wer gerne Milch im Kaffee mag, sollte lieber frische Milch als H-Milch verwenden, die mehr Histamin enthält. Verträgliche vegane Alternativen zur histaminhaltigen Sojamilch sind Bio-Kokosmilch oder Hafermilch (mit wenig Zusätzen).
  5. Künstliche Süßstoffe wie Aspartam sollte man meiden, sie verzögern den Histamin-Abbau. Auch Toppings wie Kakaopulver oder Aromasirup sind mit Histamin-Intoleranz nicht zu empfehlen.
  6. Wem es nur um den Geschmack geht, der kann auf koffeinfreien Kaffee umsteigen.
  7. Energydrinks sind bei Histamin-Intoleranz keine Option, ebenso wenig andere koffeinhaltige Getränke wie Cola, Schwarzer Tee, Grüner Tee, Mate- und Chai-Tee.

Hilfe bei Histamin-Intoleranz

Am besten ist natürlich der komplette Verzicht auf histaminhaltige Lebensmittel, um die Symptome maximal abzuschwächen. Doch im Alltag ist es nicht immer möglich. Für solche Situationen gibt es Medikamente, die Histamin im Körper abbauen oder dessen Freisetzung verhindern.

Zur Linderung von Symptomen können Antihistaminika, die es als Nasensprays, Tabletten oder Augentropfen gibt, eingenommen werden.

Für den Abbau von Histamin ist das Enzym Diaminoxidase (DAO) zuständig. DAO wird im Darm gebildet. Bei einer Histamin-Intoleranz reicht die Menge an DAO nicht aus. Nahrungsergänzungsmittel wie DAOSiN* enthalten dieses Enzym und helfen beim Abbau von Histamin.
Warum DAO einnehmen bei einer Histamin-Intoleranz? Erfahre mehr…

Bei einer Histamin-Intoleranz besteht ein Ungleichgewicht im Körper. Um dieses Gleichgewicht wieder herzustellen, ist es hilfreich, Mineralstoffe und Vitamine einzunehmen, die bei der Diaminoxidase mitwirken.

Angebot
DAOSiN Tabl. mit DAO-Enzym, hochwirksam (120 Stk)
  • Mit dem Enzym DiAminOxidase: DAOSiN unterstützt den körpereigenen Abbau von Histamin mithilfe DiAminOxidase
  • Das magensaftresistente Nahrungsergänzungsmittel erhöht den DAO-Enzym-Gehalt im Dünndarm und hilft dem Körper dabei, Histamin abzubauen