Kakao ist der Renner im Süßwarenregal. Obwohl er in seiner puren Form eigentlich nicht süß, sondern eher fruchtig herb schmeckt, steckt Kakao als Grundzutat in einem Großteil aller süßen Lebensmittel, wie Schokolade, Kakaomilch, Schokoaufstrich und auch in vielen süßen Backwaren.

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Ist Kakao histaminhaltig?
Kakao zählt zu den Histaminliberatoren, die Histamin im Körper freisetzen können. Zwar enthält Kakao selbst nur relativ wenig Histamin, aber dafür stecken im Kakao andere so genannte biogene Amine wie Tyramin und Phenylethylamin. Diese werden – wie auch Histamin – vor allem über die Diaminoxidase (DAO) abgebaut, wodurch ein „Konkurrenzkampf“ um dieses histaminabbauende Enzym entsteht. Das ist besonders problematisch, wenn ohnehin schon zu wenig DAO produziert wird, wie das bei einer Histamin-Intoleranz der Fall ist. Typische Symptome, die nach dem Verzehr von Kakao und Kakaoprodukten auftreten können, sind Kopfweh, Bauchschmerzen oder Hautausschlag.
Frisch geerntet sind die Kakaofrüchte übrigens unproblematisch. Erst durch das Fermentieren bzw. Gären, das Rösten und die Weiterverarbeitung entstehen die biogenen Amine. Leider ist es keine Lösung, unfermentierte Kakaobohnen zu verarbeiten, denn erst durch die Fermentation entwickelt Kakao sein typisches Aroma.
Erfahre hier, welche histaminarmen Alternativen es gibt>
Wie wird der Kakao hergestellt?
Kakaoernte ist echte Handarbeit: Die Farmer auf den Plantagen Afrikas, Mittel- und Südamerikas schlagen die reifen Schoten mit einer Machete vom Stamm ab und bringen die Früchte zu Sammelplätzen. Dort werden sie aufgeschlagen und in großen Holzkisten zwischen Bananenblättern bis zu 10 Tage lang fermentiert. Dabei erhitzt sich das Gemisch auf rund 50 Grad Celsius. Nach der Gärung sind die Kakaobohnen weniger bitter und bekommen ihren typischen Geschmack. Anschließend trocknen die Kakaobohnen in speziellen Öfen oder direkt unter der tropischen Sonne.

Die Weiterverarbeitung erfolgt in den Konsumländern Europas und Nordamerikas. Die Kakaobohnen werden geröstet, in kleinere Stücke gebrochen und gemahlen. Die nächsten Schritte hängen dann vom jeweiligen Endprodukt ab:
- Die entstandene Kakaomasse ist Grundzutat von Schokolade und anderen Schokoladenerzeugnissen.
- Zur Herstellung von Kakaopulver wird das Öl herausgepresst, damit der sogenannte Kakaopresskuchen entsteht, der anschließend zu Pulver weiterverarbeitet werden kann.
- Das herausgepresste Öl nennt man Kakaobutter, welche man dann z.B. für Weiße Schokolade, Kuvertüre oder Nougat verwendet.
Was ist der Unterscheid zwischen Kakao und Backkakao?
Während Kakao-Getränkepulver größtenteils Zucker enthält und wenig Kakao, steckt in Backkakao gar kein Zucker. Backkakao ist sehr dunkel und schmeckt intensiv, fast schon bitter. Meist findet Backkakao als Backzutat Verwendung, eignet sich aber auch für Desserts und Getränke.
Wie wird der Kakao angebaut?
Der Appetit auf Kakao kann einem vergehen angesichts des Schicksals vieler Kakaobauern in Afrika: Die Arbeitsbedingungen sind mies, und die niedrigen Kakaopreise führen zur Verarmung. Die Lösung liegt vor allem in einer gerechteren Bezahlung der Kleinbauern. Dies unterstützt man am besten durch den Kauf von Fairtrade-Produkten. In Deutschland wird der Löwenanteil der Kakaoprodukte allerdings immer noch konventionell hergestellt. Laut Fairtrade Deutschland liegt der Marktanteil von Fair-Trade-Kakao bei 16 Prozent, immerhin mit steigender Tendenz.
Wie gesund ist Kakao?
In Kakao stecken viele Vitamine, Calcium, Eisen und vor allem Magnesium, was gut für die Knochen und Muskeln ist. Kakao enthält zudem eine hohe Anzahl an entzündungshemmenden Polyphenolen sowie Antioxidantien, die unsere Zellen schützen. Doch die meisten Kakaoprodukte sind alles andere als gesund. Schokolade, Kakaopulver, Schokoaufstriche oder süße kakaohaltige Backwaren sind wahre Zuckerbomben und enthalten oft noch reichlich Fett, Emulgatoren und weitere Zusatzstoffe. Ein Kakaogetränk mit purem Kakao oder Bitterschokolade sind wesentlich gesünder, schmecken aber den meisten Menschen nicht so gut.
Welche Alternativen zu Kakao gibt es?
Weiße Schokolade ist deutlich besser geeignet für eine histaminarme Ernährung als dunkle Schokolade oder Vollmilchschokolade. Das liegt an der Herstellung: Dabei entzieht man der Kakaomasse das Kakaopulver und verwendet nur die entstandene Kakaobutter. Hinzu kommen meist nur Milchbestandteile und Zucker. Weiße Schokolade enthält also weniger biogene Amine als dunkle und gilt damit – zumindest in kleineren Mengen – als verträglich bei Histamin-Intoleranz.
Größere Portionen an zuckrigen und fetthaltigen Lebensmitteln sind allerdings nicht zu empfehlen, da sie den ohnehin schon empfindlichen Magen zusätzlich belasten können. Ebenfalls sollte man im Supermarkt auf die Zusätze achten, z.B. Sojalecithin (als Bindemittel) sollte nicht auf der Zutatenliste stehen. Schokolade mit anderen Emulgatoren gibt es in Läden mit Spezialnahrung, z.B. in Biomärkten, Reformhäusern oder Drogerien (dm/Rossmann).
4 Tipps zu Kakao bei Histamin-Intoleranz
- Kakao enthält zwar nicht direkt Histamin, aber dafür andere Stoffe, die aus dem Kakao stammen und den Histaminabbau hemmen.
- Anstelle von dunkler Schokolade oder Vollmilchschokolade lieber Weiße Schokolade essen, die keinen Kakao enthält.
- Oft sind es auch nur die Zusätze, die Probleme auslösen: In Backwaren mit Kakaoanteil, in Kakaopulver, fertigen Kakaodrinks, Pralinen, Nougat oder Schokoaufstrichen sind Nüsse, Emulgatoren (Soja), Alkohol oder Milchpulver (Laktose) enthalten, auf die Menschen mit Unverträglichkeiten häufiger reagieren.
- Beim Schokoladenkauf auf Siegel wie „Fairtrade“ oder „Gepa“ achten. Fairtrade-Kakao und Fairtrade-Schokolade sind besser für Umwelt und für die Menschen, die sie herstellen. Aber Vorsicht: Manche Siegel wie „Rainforest Alliance“ oder „UTZ“ sind keine echten Fairtrade-Label oder bilden nur Mindestanforderungen ab. Hier findest du weitere Informationen zu Fairtrade-Siegeln (Verbraucherzentrale Hamburg).
Was muss ich bei Schokolade beachten?
Menschen mit Histamin-Intoleranz vertragen Schokolade in der Regel nicht so gut, Erfahre hier, woran das liegt und welche Alternativen es gibt.
Hilfe bei Histamin-Intoleranz
Am besten ist natürlich der komplette Verzicht auf histaminhaltige Lebensmittel, um die Symptome maximal abzuschwächen. Doch im Alltag ist es nicht immer möglich. Für solche Situationen gibt es Medikamente, die Histamin im Körper abbauen oder dessen Freisetzung verhindern.
Zur Linderung von Symptomen können Antihistaminika, die es als Nasensprays, Tabletten oder Augentropfen gibt, eingenommen werden.
Für den Abbau von Histamin ist das Enzym Diaminoxidase (DAO) zuständig. DAO wird im Darm gebildet. Bei einer Histamin-Intoleranz reicht die Menge an DAO nicht aus. Nahrungsergänzungsmittel wie DAOSiN* enthalten dieses Enzym und helfen beim Abbau von Histamin.
Warum DAO einnehmen bei einer Histamin-Intoleranz? Erfahre mehr…
Bei einer Histamin-Intoleranz besteht ein Ungleichgewicht im Körper. Um dieses Gleichgewicht wieder herzustellen, ist es hilfreich, Mineralstoffe und Vitamine einzunehmen, die bei der Diaminoxidase mitwirken.
- Mit dem Enzym DiAminOxidase: DAOSiN unterstützt den körpereigenen Abbau von Histamin mithilfe DiAminOxidase
- Das magensaftresistente Nahrungsergänzungsmittel erhöht den DAO-Enzym-Gehalt im Dünndarm und hilft dem Körper dabei, Histamin abzubauen