Zum Frühstück oder als Vitamin-Kick für zwischendurch – „O-Saft“ ist beliebt und steht in der Gunst der Deutschen sogar vor Apfelsaft. Aber zählt Orangensaft zu den Lebensmitteln, die auch für Menschen mit Histamin-Intoleranz verträglich sind? Und was ist mit anderen Obst- und Gemüsesäften? Hier bekommst du den Überblick.

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Enthält Orangensaft Histamin?
Orangen sind zwar nicht besonders histaminhaltig, aber dafür enthalten sie Tyramin, ein anderes biogenes Amin, das ähnlich wirkt. Tyramin wird – wie Histamin – vor allem über die Diaminoxidase (DAO) abgebaut, wodurch ein „Konkurrenzkampf“ um dieses histaminabbauende Enzym entsteht. Das ist besonders problematisch, wenn ohnehin schon zu wenig DAO produziert wird, wie das bei einer Histamin-Intoleranz der Fall ist. Außerdem zählen Orangen und andere Zitrusfrüchte zu den sogenannten Histaminliberatoren, die Histamin im Körper freisetzen können.
Orangen sorgen meist für heftige Probleme bei Menschen mit Histamin-Unverträglichkeit, z.B. Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden oder Hautrötungen. Nach dem Verzehr von Orangensaft können die Symptome noch stärker ausfallen. Der Grund: Bei Flüssigkeiten braucht der Körper keine Vorverdauung im Magen, sodass die histaminfreisetzenden Substanzen den Darm schnell und in größerer Menge fluten können. Nicht selten kommt es unmittelbar zu Bauchschmerzen und Durchfällen.
Histaminhaltige oder histaminfreisetzende Getränke sind besonders problematisch, wenn sie auf nüchternen Magen oder pur und zwischendurch getrunken werden. Besser ist, den Saft in kleinerer Menge zu einer Hauptmahlzeit zu trinken. So können sich die biogenen Amine und die histaminfreisetzenden Substanzen im Speisebrei verteilen. Da der Speisebrei länger im Magen verweilt und nur in kleinen Portionen in den Darm abgegeben wird, bereiten die Getränke dann viel weniger Probleme.
Egal ob gepresst oder ungepresst: Orangen und andere Zitrusfrüchte sind für histaminintolerante Menschen nicht geeignet.
Welche Säfte darf man trinken mit Histamin-Intoleranz?
Es gibt viele Fruchtsäfte und Nektare aus verträglichen Obstsorten, allen voran der beliebte Apfelsaft und auch Traubensaft. Beim Kauf sollte man allerdings darauf achten, dass nur verträgliche Obst- oder Gemüsesorten in der Zutatenliste aufgeführt sind und keine Zitronensäure zugesetzt ist. Folgende Säfte gelten auch mit Histamin-Intoleranz als unproblematisch:
- Apfelsaft / Apfelsaftschorle
- Traubensaft / Traubensaftschorle
- Johannisbeersaft
- Aprikosensaft / Pfirsichnektar
- Sauerkirschsaft / Kirschsaft / Cranberrysaft
- Mangosaft
- Holundersaft
- Sanddornsaft
- Preiselbeersaft
- Möhrensaft
- Rote-Beete-Saft

Welche Säfte sind schlecht verträglich bei Histamin-Intoleranz?
Es gibt eine Reihe von Früchten und Gemüsesorten, die viel Histamin oder andere biogene Amine enthalten oder die Freisetzung von körpereigenem Histamin fördern, z.B. Orangen und andere Zitrusfrüchte oder Tomaten. Da die Wirkung bei Säften oft noch heftiger ausfällt als nach dem Verzehr der ganzen Früchte, sollte man folgende Obst- und Gemüsesäfte mit Histamin-Intoleranz unbedingt meiden:
- Orangensaft
- Mulitivitaminsaft
- Ananassaft
- Bananensaft
- Grapefruitsaft
- Zitronensaft / Limonensaft
- Papayasaft
- Kiwisaft
- Erdbeersaft
- Himbeersaft
- Tomatensaft
- Sauerkrautsaft
Unklar ist die Verträglichkeit bei Birnen- oder Rhabarbersaft. Hier sollte man also lieber nichts riskieren und erstmal nur mit ganz kleinen Mengen experimentieren.
Welche Vitamin-C-Quellen als Alternative zu Orangensaft?
Vitamin C ist nicht nur gesund, es senkt auch den Histamin-Gehalt im Körper. Da Orangensaft sehr viel Vitamin C enthält, aber für Menschen mit Histamin-Unverträglichkeit keine gute Option ist, kommt die Frage nach den Alternativen auf. In der folgenden Tabelle sind 12 Vitamin-C-Bomben aufgelistet, die bei einer Histamin-Intoleranz häufiger auf dem Speisezettel stehen sollten:
Lebensmittel | Vitamin C pro 100 g |
Camu Camu | 2 g |
Acerolakirschen | 1,7 g |
Hagebutten | 1,25 g |
Schwarze Johannisbeeren | 0,17 g |
Petersilie | 0,16 g |
Bärlauch | 0,15 g |
Rote Paprika | 0,14 g |
Brokkoli | 0,11 g |
Mango | 0,039 g |
Äpfel | 0,012 g |
Sauerkirschen / Kirschen | 0,012 / 0,01 g |
Aprikosen / Nektarinen | jeweils 0,01 g |
Vitamin-C-haltige Saftsorten sind z.B. Johannisbeersaft, Mangosaft, Apfelsaft, Aprikosensaft oder Kirschsaft. Noch deutlich mehr Vitamin C steckt allerdings in Camu Camu, Acerolakirschen und Hagebutten. Doch diese sind als frische Lebensmittel nur schwer zu bekommen. Sie können aber in Pulverform in Wasser gerührt oder als Zutat im Müsli eingenommen werden. Erfahre hier, welche Vitamin-C-Produkte als Nahrungsergänzung bei Histamin-Intoleranz geeignet sind.
7 wichtige Tipps zu Orangensaft und anderen Säften
- Egal ob als Saft oder ganze Frucht: Orangen und andere Zitrusfrüchte sind für Menschen mit Histamin-Intoleranz nicht gut verträglich. Anstelle von O-Saft kann man z.B. Apfel- oder Traubensaft trinken. Hier erfährst du welche Säfte verträglich sind.
- Histaminhaltige oder histaminfreisetzende Getränke können besonders heftige Symptome auslösen, daher sollte man sie höchstens in kleineren Mengen zu größeren Mahlzeiten zu sich nehmen, und keinesfalls auf leeren Magen! Dies gilt auch bei Fruchtzuckerunverträglichkeit oder Reizdarm-Syndrom.
- Selbst gepresste Säfte oder „Direktsäfte“ sind frischer und schmecken auch besser. Säfte aus Konzentrat hingegen werden nachträglich mit Trinkwasser wieder aufbereitet, auch die zuvor verlorengegangenen Aromen werden erst nachträglich zugefügt. Menschen mit HIT sollten allerdings darauf achten, dass keine überreifen Früchte in der Obstpresse landen (am besten selbst pressen).
- Konservierungsmittel, Aromastoffe, Farbstoffe und sonstige Zusatzstoffe sind in Fruchtsäften gesetzlich verboten – eine gute Nachricht bei Histamin-Intoleranz. Die Zutatenliste gilt es trotzdem zu checken, um auszuschließen, dass unverträgliche Obst- und Gemüsesorten oder Zitronensäure enthalten sind.
- Gesünder als Saft trinken, ist der Verzehr der ganzen Früchte, z.B. frische Äpfel, Pfirsiche oder dunkle Beeren. Frisches Obst enthält Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die im Saft nur in geringerer Menge vorhanden sind. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich drei Hände voll Gemüse (ca. 400 Gramm) und zwei Hände voll Obst (ca. 250 Gramm) zu essen. Dazu sollte man höchstens ein Glas Saft trinken.
- Zwischendurch viel Wasser trinken, da Wasser die Freisetzung von Histamin verlangsamt.
- Vitamin C senkt den Histamin-Gehalt im Körper. Daher sollte man den Körper zusätzlich mit Vitamin C versorgen, entweder über eine gesunde Ernährung oder über Nahrungsergänzungsmittel.
Hilfe bei Histamin-Intoleranz
Am besten ist natürlich der komplette Verzicht auf histaminhaltige Lebensmittel, um die Symptome maximal abzuschwächen. Doch im Alltag ist es nicht immer möglich. Für solche Situationen gibt es Medikamente, die Histamin im Körper abbauen oder dessen Freisetzung verhindern.
Zur Linderung von Symptomen können Antihistaminika, die es als Nasensprays, Tabletten oder Augentropfen gibt, eingenommen werden.
Für den Abbau von Histamin ist das Enzym Diaminoxidase (DAO) zuständig. DAO wird im Darm gebildet. Bei einer Histamin-Intoleranz reicht die Menge an DAO nicht aus. Nahrungsergänzungsmittel wie DAOSiN* enthalten dieses Enzym und helfen beim Abbau von Histamin.
Warum DAO einnehmen bei einer Histamin-Intoleranz? Erfahre mehr…
Bei einer Histamin-Intoleranz besteht ein Ungleichgewicht im Körper. Um dieses Gleichgewicht wieder herzustellen, ist es hilfreich, Mineralstoffe und Vitamine einzunehmen, die bei der Diaminoxidase mitwirken.
- Mit dem Enzym DiAminOxidase: DAOSiN unterstützt den körpereigenen Abbau von Histamin mithilfe DiAminOxidase
- Das magensaftresistente Nahrungsergänzungsmittel erhöht den DAO-Enzym-Gehalt im Dünndarm und hilft dem Körper dabei, Histamin abzubauen