Mit Paprika lassen sich viele Pfannengerichte aufpeppen, und auch gefüllt aus dem Ofen oder als knackige Salatbeilage ist die leckere Schote beliebt. Zudem gelten besonders rote Paprika als regelrechte Vitamin-C-Bomben. Aber sind Paprika auch für Menschen mit Histamin-Intoleranz ein verträgliches Lebensmittel?

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Enthalten Paprika Histamin?
In Paprikaschoten steckt kaum Histamin. Und sie zählen auch nicht zu den sogenannten Histaminliberatoren, die eine Histaminfreisetzung im Körper anregen. Denn Paprika enthalten kaum Proteine bzw. Eiweiße. Und damit fehlt den Bakterien im Darm die Grundlage, um Histamin entstehen zu lassen. Bakterien bauen nämlich die in den Proteinen enthaltene Aminosäure Histidin ab und wandeln diese in Histamin um. Ist kaum Eiweiß vorhanden, kann also wenig Histamin entstehen.
Daher sind Paprika bei Histamin-Intoleranz meist sehr gut verträglich.
Warum sind Paprika DER Tomatenersatz bei Histamin-Intoleranz?
Die nahezu histaminfreien Paprikas sind der perfekte Ersatz für histaminreiche Gemüsesorten, z.B. für Tomaten. Und das ist für Menschen mit einer Histamin-Intoleranz ein wahrer Segen. Denn Tomaten sind die Basis zahlreicher Speisen, vor allem in der mediterranen Küche. Allerdings sind sie stark histaminhaltig und können bei einer Histamin-Unverträglichkeit Probleme bereiten. Doch einiges von dem, was die Tomaten in der Küche leisten, können Paprika auch – und sind daher DIE Alternative für viele Tomaten-Gerichte.
Mark aus Paprika als Tomatenmark-Ersatz
Tomatenmark ist die Grundlage vieler Soßen. Ein passender Ersatz lässt sich aus Paprika herstellen. Paprikamark kann mit Tomatenmark gut mithalten – sowohl was Geschmack, Farbe als auch Konsistenz betrifft. Paprikamark ist selten in heimischen Supermärkten zu finden, sondern eher in türkischen Lebensmittelgeschäften oder Spezialitätenläden. Häufig sind Zusatzstoffe und Citronensäure enthalten, die man bei einer Histamin-Unverträglichkeit eigentlich meiden sollte. Daher ist es wichtig, die Zutatenliste zu checken und zudem vorsichtig auszutesten, welches Produkt man in welcher Menge am besten verträgt.
Paprikamark lässt sich mit etwas Aufwand auch selbst zubereiten. In diesem Video erfährst du, wie man histaminarmes Paprikamark selbst machen (KochTrotz) kann.
Leckere Paprikasoße für Pasta und Pizza
Auch zu Tomatensoße gibt es eine tolle Alternative aus Paprika. Paprikasoße eignet sich hervorragend als Pizza-Sugo oder Pastasoße.

Eine weitere Tomaten-Alternative aus Paprika ist das vor allem in Südeuropa beliebte Gemüsemus Ajvar. Allerdings enthält Ajvar neben Paprika auch Auberginen und Essig, die bei Histamin-Intoleranz oftmals nicht so gut verträglich sind. Auch hier sollte man vorsichtig ausprobieren und gegebenenfalls auf Paprikamark oder eine selbstgemachte Paprikasoße ohne Auberginen umsteigen.
Warum sind Paprika so gesund?
Paprika helfen gegen rheumatische Erkrankungen, Durchfall, Blähungen und Verdauungsstörungen. Denn die enthaltenen wertvollen sekundären Pflanzenstoffe wirken antientzündlich, antioxidativ und antiseptisch. Zudem zählen Paprika zu den Nahrungsmitteln mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt überhaupt. Bereits 70 bis 80 Gramm rote Paprika decken den Tagesbedarf an Vitamin C eines Erwachsenen (siehe Tabelle).

Warum ist Vitamin C so wichtig bei einer Histamin-Intoleranz? Erfahre mehr…
Was bedeuten die Farben der Paprika?
Paprikas gibt es in verschiedenen Farbkombinationen, abhängig von Sorte und Reifegrad. Unreifer bzw. früh geernteter Paprika ist immer grün und schmeckt bittersüß bis würzig. Seine endgültige Farbe erhält die Schote aber erst, wenn sie reif ist und das grüne Chlorophyll im Laufe des Reifungsprozesses abgebaut hat. Je nach Sorte, Reifegrad und Menge der enthaltenen Carotinoide bzw. Pigmente wird Paprika dann hellgelb, gelb, orange oder rot. Rote Paprika sind besonders beliebt. Wegen der längeren Reifezeit schmecken sie nicht nur süßer, sondern entwickeln auch einen höheren Anteil an wichtigen Nährstoffen.

5 wichtige Tipps zum Paprikaverzehr
- Paprika enthalten von Natur aus kaum Histamin und sind daher der ideale Ersatz für histaminreiches Gemüse. Paprika gelten zudem als extrem gesund und wahre Vitamin-C-Bomben.
- Paprika aus konventionellem Anbau sind häufig mit Pestiziden belastet. Daher sollte man sie vorher gut waschen oder schälen. Bei Paprika in Bio-Qualität gibt es dieses Problem nicht: Bio-Bauern dürfen keine synthetischen Pflanzenschutzmittel verwenden.
- Unsere Rezepte für histaminarme Paprika-Pastasoße und histaminarme Paprika-Pizzasoße sind gut verträgliche Alternativen zu histaminreichen Tomatensoßen. Bei industriell verarbeiteten Produkten wie Paprikamark und Ajvar gilt es, die eigene Toleranzgrenze vorsichtig auszutesten und darauf zu achten, dass wenig Zusatzstoffe enthalten sind.
- Manche Menschen bekommen von Paprika Darmprobleme. Das liegt meist an der schwer verdaulichen Schale. Dann hilft es, das Gemüse zu kochen oder die Schale zu entfernen. Alternativ kann man auch Spitzpaprika ausprobieren, die leichter verdaulich sind als normale Paprika.
- Paprika enthalten Capsaicin und Salicylsäure. Salicylsäure steckt in der Schale. Daher sollte man bei einer Salicylat-Intoleranz die Paprika schälen oder häuten. Capsaicin – der auch in Paprika enthaltene Wirkstoff, der Chili so scharf macht – verursacht in seltenen Fällen Aufstoßen und Übelkeitsgefühl. Dann hilft es, die Paprika in Öl mit geringer Hitze sehr lange zu dünsten. Nur so kann man Paprika den Stoff entziehen.
Hilfe bei Histamin-Intoleranz
Am besten ist natürlich der komplette Verzicht auf histaminhaltige Lebensmittel, um die Symptome maximal abzuschwächen. Doch im Alltag ist es nicht immer möglich. Für solche Situationen gibt es Medikamente, die Histamin im Körper abbauen oder dessen Freisetzung verhindern.
Zur Linderung von Symptomen können Antihistaminika, die es als Nasensprays, Tabletten oder Augentropfen gibt, eingenommen werden.
Für den Abbau von Histamin ist das Enzym Diaminoxidase (DAO) zuständig. DAO wird im Darm gebildet. Bei einer Histamin-Intoleranz reicht die Menge an DAO nicht aus. Nahrungsergänzungsmittel wie DAOSiN* enthalten dieses Enzym und helfen beim Abbau von Histamin.
Warum DAO einnehmen bei einer Histamin-Intoleranz? Erfahre mehr…
Bei einer Histamin-Intoleranz besteht ein Ungleichgewicht im Körper. Um dieses Gleichgewicht wieder herzustellen, ist es hilfreich, Mineralstoffe und Vitamine einzunehmen, die bei der Diaminoxidase mitwirken.
- Mit dem Enzym DiAminOxidase: DAOSiN unterstützt den körpereigenen Abbau von Histamin mithilfe DiAminOxidase
- Das magensaftresistente Nahrungsergänzungsmittel erhöht den DAO-Enzym-Gehalt im Dünndarm und hilft dem Körper dabei, Histamin abzubauen