Pizza gehört zu den beliebtesten Speisen weltweit, rund 30 Milliarden Pizzas werden pro Jahr verspeist. Aber für Betroffene mit Histamin-Intoleranz ist das nicht so einfach. Denn es kommen – je nach Belag – eine ganze Menge an histaminhaltigen Bestandteilen zusammen, die ordentlich Bauch- und auch Kopfschmerzen bereiten können. Welche Lebensmittel eignen sich für den Pizza-Belag? Wie stellt man histaminarme Pizza-Soße her? Was kann man beim Italiener bestellen? Hier findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen.

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Kann man bei Histamin-Intoleranz Pizza essen?
Traditionelle Pizza vom Italiener ist schon alleine aufgrund der Tomaten-Soße keine Option mit Histamin-Intoleranz. Das gilt dementsprechend auch für die beliebten Tiefkühlpizzas aus dem Supermarkt, die zudem unverträgliche Zusatzstoffe und Gewürzmischungen enthalten. Trotzdem muss man mit Histamin-Intoleranz auf Pizza nicht verzichten. Der Pizzaboden ist ohnehin meist kein Problem. Und wie man histaminarme Pizza-Soße aus Paprika herstellt, erfahrt ihr hier.
Es gibt zum Glück auch eine Menge histaminarme Lebensmittel, die sich gut als Pizza-Belag eignen, z.B.:
- Olivenöl
- Paprika
- Zucchini
- Oregano, Basilikum
- Zwiebeln & Knoblauch (geringe Mengen)
- Brokkoli
- Champignons (geringe Mengen)
- Artischocken
- Kürbis
- Mais
- Spargel
- Radicchio
- In Salz eingelegte Kapern
- Mozzarella, Frischkäse, Ricotta, Mascarpone, Junger Gouda
- Crème fraîche, Eier
- Gekochter Schinken, gegrillte Puten- oder Hähnchenbrust (ohne Haut)
Was man mit Histamin-Intoleranz möglichst nicht auf seiner Pizza haben will, sind histaminreiche oder stark Histamin freisetzende Pizza-Beläge:
- Tomaten
- Rucola
- Spinat
- Pilze (größere Mengen)
- Auberginen
- Oliven
- Zwiebeln & Knoblauch (große Mengen)
- Peperoni
- Chilischoten
- Fertige Gewürzmischungen („Pizza-Gewürz“)
- In Essig eingelegte Kapern
- Ananas
- Fisch, Meeresfrüchte (z.B. Garnelen, Muscheln), Lachs, Sardellen, Thunfisch
- Hackfleisch
- Stark verarbeitete Wurst oder Rohwürste, z.B. Salami, Prosciutto, Roher Schinken, Speck
- Lang gereifte Käsesorten wie Parmesan, Pecorino, Cheddar (Schmelzkäse), Gorgonzola, mittelalter/alter Gouda, Edamer, Emmentaler
Darüber hinaus vertragen manche Menschen Weizenmehl nicht so gut, als Alternative bietet sich dann z.B. Dinkelmehl an. Wer an einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leidet, verträgt allerdings weder Dinkel noch Weizen und sollte auf ein glutenfreies Mehl, z.B. von Rewe oder aus dem Reformhaus, zurückgreifen. Das häufig als Alternative genannte Buchweizenmehl ist hingegen mit Histamin-Intoleranz keine Option.
Anstelle Hefe, die in einem Teig, der lange geht, aufgrund des Fermentationsprozesses für extra Histamin sorgt, kann man Natron oder Weinsteinbackpulver verwenden.
Enthält Tomatensoße Histamin?
Tomaten sind histaminhaltig und können als Histaminliberatoren die Ausschüttung von körpereigenem Histamin fördern. Vor allem verarbeitete Tomaten-Produkte gilt es zu meiden, z.B. Tomatenmark oder pürierte Tomaten. Sie enthalten besonders viel Histamin. Da Pizzasoße meist aus Tomatenmark und Tomaten aus der Dose hergestellt wird, ist sie nicht gut verträglich mit Histamin-Intoleranz.
Aber es gibt eine Alternative: Paprika enthalten von Natur aus kaum Histamin und sind daher der perfekte Tomaten-Ersatz. Unser Rezept für histaminarme Paprika-Pizzasoße ist genauso lecker wie ein traditioneller Pizza-Sugo aus Tomaten. Wer etwas Zeit sparen will, kann auch fertiges Paprikamark verwenden. Allerdings sollte man dann beim Kauf darauf achten, dass wenig Zusatzstoffe enthalten sind.
Im Gegensatz zu Tomatenmark und Co. können übrigens frische Tomaten in kleinen Portionen durchaus verträglich sein. Allerdings sollte man die eigene Toleranzgrenze vorsichtig austesten – konzentrierte Soße aus vielen frischen Tomaten ist zwar keine gute Idee, aber eine einzelne Tomate im Salat stellt in der Regel auch mit Histamin-Unverträglichkeit kein Problem dar.

Was essen beim Italiener mit Histamin-Intoleranz?
Viele mediterrane Speisen enthalten Tomaten, die mit Histamin-Intoleranz häufig schlecht vertragen werden. Dies ist aber nur einer der Gründe, weshalb die Speisenauswahl beim Italiener teilweise schwierig ist. So sind z.B. die meisten Pasta-Soßen keine Option, egal ob „Spaghetti Napoli / al Pomodoro“ (Tomaten), „Carbonara“ (Speck) oder Pesto (Nüsse). Auch Spezialitäten wie Pizza (Tomatensugo), Lasagne (Bolognesesoße, Parmesan), Prosciutto, Salami, Meeresfrüchte oder Tiramisu (Kakao, Alkohol, Kaffee) kommen nicht infrage.
Auch beim Wein darf man auf keinen Fall zu tief ins Glas schauen. Aber in weißen Weinen steckt zumindest deutlich weniger Histamin als in Rotwein. Auch sind jüngere Weine in der Regel die bessere Wahl, da ihr Histamingehalt geringer ist.
Unser Tipp: Nudeln „Aglio Olio“ mit Knoblauch, Olivenöl und frischen Kräutern bestellen oder eine „Pizza Biancha“ (mit Ricotta-Creme statt Tomatensugo) und Mozzarella als Belag. Alternativ: Salat mit Focaccia dazu (Brot aus Frischkäse, Weizenmehl, Salz, Hefe, Wasser und Olivenöl). Allerdings sollte man sich sein eigenes Dressing mitbringen (z.B. eine kleine Glasflasche mit Essig- und Ölgemisch, z.B. aus etwas Branntweinessig, Salz, Honig / Zucker, Kräutern und Olivenöl), denn der italienische Balsamessig („Aceto Balsamico“) ist unverträglich.

Wie stelle ich eine histaminarme Pizza her?
Auch mit Histamin-Intoleranz darf man Pizza schlemmen. Leider ist die leckere Pizza vom Italiener meist keine Option, weil der Teig Hefe enthält und die Soße aus histaminreichen Tomaten besteht. Tiefkühl-Pizzen sind aufgrund vieler problematischer Inhalts- und Zusatzstoffe nicht verträglich. Aber zum Glück lässt sich Pizza ganz einfach selbst herstellen:
- Das Pizzasugo: Unser histaminarme Paprika-Pizzasoße ist ein gut verträglicher Ersatz für histaminreiche Tomatensoße. Hier geht’s zum Rezept…
- Der Pizzabelag: Eine Liste mit histaminarmen Lebensmitteln und Zutaten, die sich gut als Pizza-Belag eignen findest du hier.
- Der Pizzaboden: Blitzanleitungen für 2 Pizzaböden, der eine vegan, der andere mit Magerquark anstatt Öl, findest du hier. Anstelle von Hefe, die in einem Teig, der lange geht, aufgrund des Fermentationsprozesses für extra Histamin sorgt, kann man Natron oder Weinsteinbackpulver verwenden.
- Sonstige Unverträglichkeiten: Wer Weizenmehl nicht so gut verträgt, kann für den Boden Dinkelmehl verwenden. Das Urgetreide Dinkel wird von vielen Menschen besser vertragen als Weizen. Dinkel gilt als naturbelassener, da er bislang weniger stark durch Züchtung verändert wurde. Betroffene mit Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) nehmen ein glutenfreies Mehl (aber kein Buchweizenmehl!).
- Alternative Flammkuchen: Man kann den Pizzaboden auch gut als „Pizza Bianca“ oder für Flammkuchen nehmen. Wichtig ist, dass der Teig sehr dünn ausgerollt wird. Für den Untergrund nimmt man anstelle der Paprikasoße z.B. Hüttenkäse, Ricotta, Ziegenfrischkäse oder Crème fraîche (ohne Gelatine), gut gewürzt mit hochwertigem Salz und Oregano. Als Belag bieten sich z.B. Hokkaido-Kürbis (dünne Streifen), Rote Zwiebeln, Pellkartoffeln vom Vortag (Scheiben oder Spalten), Spargel oder Kochschinken (gewürfelt) an.
Hilfe bei Histamin-Intoleranz
Am besten ist natürlich der komplette Verzicht auf histaminhaltige Lebensmittel, um die Symptome maximal abzuschwächen. Doch im Alltag ist es nicht immer möglich. Für solche Situationen gibt es Medikamente, die Histamin im Körper abbauen oder dessen Freisetzung verhindern.
Zur Linderung von Symptomen können Antihistaminika, die es als Nasensprays, Tabletten oder Augentropfen gibt, eingenommen werden.
Für den Abbau von Histamin ist das Enzym Diaminoxidase (DAO) zuständig. DAO wird im Darm gebildet. Bei einer Histamin-Intoleranz reicht die Menge an DAO nicht aus. Nahrungsergänzungsmittel wie DAOSiN* enthalten dieses Enzym und helfen beim Abbau von Histamin.
Warum DAO einnehmen bei einer Histamin-Intoleranz? Erfahre mehr…
Bei einer Histamin-Intoleranz besteht ein Ungleichgewicht im Körper. Um dieses Gleichgewicht wieder herzustellen, ist es hilfreich, Mineralstoffe und Vitamine einzunehmen, die bei der Diaminoxidase mitwirken.
- Mit dem Enzym DiAminOxidase: DAOSiN unterstützt den körpereigenen Abbau von Histamin mithilfe DiAminOxidase
- Das magensaftresistente Nahrungsergänzungsmittel erhöht den DAO-Enzym-Gehalt im Dünndarm und hilft dem Körper dabei, Histamin abzubauen